the mental thing.
Hört sich einfach an, wie vieles im Leben.
Unter den Sportarten gilt Laufen als technisch nicht anspruchsvoll, das können alle. Es wird suggeriert, dass man nur ein paar Laufschuhe braucht und schon kann es losgehen. Besser wäre natürlich noch ein paar richtige Laufsocken und vielleicht ein Funktionsshirt, das schnell trocknet, dafür aber auch schnell stinkt, also besser eins mit Silberionen, die Unterdrücken den Geruch. Tja und dann kann es schon losgehen. Also auch nicht schlecht wäre natürlich eine Laufshort, vielleicht mit Kompressionstight darunter und wenn wir schon dabei sind, vielleicht noch Kompressionsstrümpfe, falls es mal länger dauert. Dann braucht man allerdings auch ein Trinksystem, was durchaus Sinn macht. Und, dass man nicht zu schnell durchstartet noch ne Pulsuhr, mit GPS, damit man weis wo man war. Die richtige App aufm Handy tuts allerdings auch. So jetzt noch die Laufbrille auf und das Cap und raus mit Dir. Zur Sicherheit noch eine Regenjacke mit 50.000er Wassersäule. Wie gesagt, ein Sport zu dem man nicht viel braucht, einfach Schuhe an und los. Was für Schuhe? Naja, da gibt es viele. Welche mit viel Dämpfung, die dann auch viel Stütze brauchen damit man im ersten Stock nicht umknickt oder Minimal-Laufschuhe, wobei mit denen muss man erst mal üben, da man ja einfach laufen nicht mehr kann. Schade eigentlich. Denn es wäre so einfach. Schuld ist, wie soll es anders sein, die Schule. Hier lernt man schließlich für sich selbst und nicht für die Lehrer und selten fürs Leben, so war das doch? Da ist man noch Kind springt durch das Leben, Laufstil - ziemlich perfekt. Dann heißt es stundenlang, jahrelang sitzen. Bewegung nur noch nach Stundenplan oder Schulschluss. Bitte auch nicht im Schulhaus rennen, da das mit der Koordination schon schnell nicht mehr klappt und die Kids ständig kollidieren.
Die Entwicklung nimmt ihren Lauf, und wenn man dann zum Laufen geht braucht es bald die oben beschriebenen Hilfsmittel.
Kurz auf den Punkt gebracht, das ursprüngliche wurde den Menschen im Rahmen der Zivilisation abgewöhnt um dann mit Hilfe von Hi-Tec-Produkten dieses Ursprüngliche wieder einzuüben. Soweit so gut und in Läuferkreisen ist dieses Phänomen durchaus bekannt.
Aber wie verhält es sich mit anderen Fähigkeiten? Um die kompletten Bewegungsmöglichkeiten übers Laufen hinaus, wie gehen, stehen, springen, krabbeln, klettern,... kümmert sich die MovNat-Bewegung. Und wer sich jetzt wundert um was es hier geht, bitte mal in die Hocke gehen, Fersen auf den Boden oder krabbelt mal durchs Zimmer. Klappt nicht bei jedem;-).
Nun bleibt die spannende Frage, wo stehen wir uns selbst noch im Weg und entwickeln Dinge oder lassen sie entwickeln um dann wiederum was zu erfinden, um dem entgegenzuwirken und die Möglichkeiten des Ursprünglichen wieder zu erreichen.
Denkt man dieses menschliche Modell weiter, wundern wir uns, warum wir fürs Auto den Katalysator erfinden müssen oder alternative Antriebsarten und nicht gleich das Rad, den Bus oder die Bahn nehmen, was ja durchaus bei bestimmt 80% der Teilnahme am Verkehr möglich ist.
Und warum müssen wir uns über Wasserkraftwerke in den Alpen ärgern oder gar Atomkraft und machen nicht einfach das Licht aus, wenn wir den Raum verlassen.
Vielleicht sind diese Themen auch zu gesellschaftlich, zu politisch und schlichtweg zu groß, aber warum lösen wir Multivitamintabletten im Wasser auf und essen nicht einfach einen Apfel oder wählen die moderne Smoothievariante. Warum fahren wir mit dem Auto zum Fitnesscenter und stemmen Gewichte, anstatt einfach den Einkauf nach Hause zu tragen ( mit entsprechenden Bewegungen). Warum gehen wir zum Arzt und lassen uns sagen wie es uns geht, anstatt sich selbst mit sich zu beschäftigen und sich kennenzulernen, lernen auf sich aufzupassen und dem ein oder anderen Wehwehchen im Vorfeld begegnen und dieses abwenden. Warum jammern wir jahrelang über unsere Arbeit, anstatt einfach was anderes zu tun.
Leichter gesagt als getan? Noch leichter wenn man es einfach macht. O.k., da gibt es dann oft die Bedingung, dass man was ändert. Veränderung ist immer schwierig. Das Bekannte, Vertraute wird aufgegeben, unangenehm. Da halten wir doch lieber am Alten, oft auch Komplexen, Schwierigen, Nervenden fest. Immer noch besser als es dann einfach zu haben. Also raus aus der Komfortzone um was besseres zu erreichen, wie der Lebenscoach jetzt sagen würde.
Ich will das jetzt mal so formulieren: Zurück in die Komfortzone, Altbekanntes reaktivieren und den ein oder anderen Umweg, die ein oder andere Schleife dankbar als Erfahrung mitnehmen, um sicher zu sein, dass der einfache Weg, der einfacherer ist .... In diesem Sinne mach oder lauf einfach mal....